Überraschungssieg gegen Meiningen!

23.11.2010 16:11

 

Erstmal traten wir gegen Meiningen in Bestbesetzung mit dem Neuzugang Matthias Klein an. Auch Meiningen trat, anders als in den letzten Punkspielen mit voller Kapelle an. Am Spitzenbrett der Meininger spielt der mit Abstand beste Spieler der Liga GM Thomas Pähtz.

 

An allen Brettern wurde verbissen gekämpft. Nach 2h zeichnete sich lediglich an Brett 8 ein Vorteil für Schmalkalden ab. Dr. Weigend hatte den guten Meiningen Nachwuchsspieler Hocke in der Eröffnung überspielt und konnte in der Folge seine Dame gewinnen. Wenig später gewann er die Partie. M. Klein (Brett4) remisierte relativ früh. Kurze Zeit später konnte Christian Burkhardt (Brett7) einen weiteren Punkt für Schmalkalden erzielen Daniel Weiß griff energisch an, übersah aber einen Konterangriff und verlor einen Turm.

Bei einem Zwischenstand von 2,5:0,5 sah es gut für uns aus, die Meininger Spieler lehnten diverse Remisangebote ab und kämpften verbissen, um den Rückstand aufzuholen.

Nach der ersten Zeitkontrolle fielen weitere Entscheidungen:

Steffen Krannich (Brett 6) hatte im Mittelspiel eine Figur gewonnen, aber es herrschte auf beiden Seiten hochgradige Zeitnot. Nach dem 40. Zug mussten beide Spiele erstmal ihre Partiezettel nachtragen, aber ein Blick auf das Brett zeigte nichts Gutes. Jan Grube hat wohl einfach mehr Erfahrung in Zeitnotschlachten, ihm gelang es die Figur zurückzugewinnen und die verbliebenen Mehrbauern sorgten bald für den Meiniger Anschluß.

Aber kurze Zeit später stellte Andre Pastowski den alten Abstand wieder her. In einem sehr stark gespielten Springerendspiel konnte er den stärker eingestuften Frank Jörges bezwingen.

Super Leistung!

Bei einem Zwischenstand von 3,5 zu 1,5 standen die Weichen auf Sieg!

 

Noch liefen aber die ersten 3 Bretter:

 

Lutz Klingler (Brett 1) hatte mit GM Pähtz einen sehr starken Gegner. Nachdem er im Mittelspiel den Druck seines Gegners abwehren konnte, befand er sich mittlerweile in einem Endspiel, was zumindest sehr remislich aussah. Allerdings war noch immer die Gefahr, dass sein Gegenspieler seine große Spielstärke doch noch gewinnbringend einsetzen kann.

 

Mein Partie (Brett 2) sah eigentlich am sichersten Remis aus. Nachdem ich in der 1. Zeitnotphase die offene Linie verloren hatte, konnte ich inzwischen die Stellung konsolidieren. Nachdem ein paar Züge nur noch hin und her gezogen wurde und außerdem Weiß auch kaum seinen Turn nicht aktivieren konnte (wegen Dauerschach), sah es hier sehr nach Remis aus.

 

Thomas Lesser (Brett3) hatte ein verlorenes Mittelspiel auf dem Brett. Sein Gegner WvO verpasste aber den tödlichen Schlag und wickelte in ein gleichfarbiges Läuferendspiel mit Plusbauern ab. Dies war jedoch nicht so einfach zu gewinnen.

 

An Brett 3 zog WvO seinen Freibauern zu weit nach vorne, so dass Thomas ihn auf den schwarzen Feldern blockieren konnte. Danach versuchte er noch Thomas durch diverse Dreiecksmanöver auszumanövrieren, aber Thomas wehrte alle Versuche geschickt ab. Es sah also auch hier nach Remis aus.

 

Danach geschah die Sensation an Brett 1. Lutz drohte im Endspiel einen Bauern zu gewinnen und bot gleichzeitig Remis an. GM Pähtz fragte seine Mannschaftskollegen nach dem Stand und nachdem sie antworteten „Du musst gewinnen.“ schaute er sich die anderen Partien an, überlegte ein paar Minuten und gab dann schließlich die Partie Remis.

Sensationell!

Damit hatten wir bereits 4 Punkte.

 

Thomas (Brett 3) hatte bereits 120 Züge gespielt und bot WvO 2 Minuten vor dessen Blättchenfall nochmals Remis. Das wurde abgelehnt und kurze Zeit später fiel das Blättchen.

Damit war der Schmalkalder Sieg unter Dach und Fach.

 

Leider hatte ich mittlerweile einen groben Fehler gemacht. Statt mit 50 Sd4 auf Vorteil weiter zu spielen, aktivierte ich erst noch meinen Turm, was die Stellung nicht hergab. Ich verlor einen Bauern und da im Anschluß zwangsläufig noch ein 2. Bauer fiel, war die Partie verloren. Ich versuchte dann einen Königsangriff, der nach ein paar ungenauen Zügen von Peter Lehmann wieder zu einem remisen Turmendspiel führte. Statt die letzten paar Bauern mit dem Turm zu kassieren, jagte ich einer ominösen Mattdrohung nach, die aber gar nicht existierte. 2x in einer Partie das Remis weggeworfen. Das darf eigentlich nicht passieren. Tröstlich war lediglich, dass die Mannschaft trotzdem gewonnen hat. Jedenfalls eine starke kämpferische Leistung von P. Lehmann, der das Resultat auf 5:3 verkürzen konnte.

 

 

A. Bamberg